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Büsum – eine kleine Gemeinde mit großer Geschichte

Foto.Quality in Art by TheSch Strand Büsum

Büsum, ein idyllisches Nordseebad an der Küste Schleswig-Holsteins, hat eine lange und interessante Geschichte. Die erste Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde des Bremen-Hamburger Bischofs Adalbero von Bremen aus dem Jahr 1140. Damals wurde der Ort als Bivsne bezeichnet, was auf die Binsen hinweist, die wahrscheinlich im Dünengebiet der Inselmitte wuchsen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Insel Bisvne aus den Orten Middlestorpe, Norddorp (das heutige Büsum), Dickhusen (Büsumer Deichhausen) und Werven bestand. Es wird vermutet, dass es auch noch ein Süderdorp gegeben haben könnte, dies konnte jedoch bisher nicht archäologisch bestätigt werden.

Wer in Büsum Urlaub macht, sollte unbedingt das Wattenmeer erkunden. Eine besonders beliebte Aktivität ist das Wattwandern. Hierbei geht man bei Ebbe über den Meeresboden, der sonst von Wasser bedeckt ist. Das ist nicht nur ein einmaliges Erlebnis, sondern auch äußerst gesund. Denn das Watt beheimatet viele Lebewesen, wie zum Beispiel Wattwürmer. Diese kleinen Tiere sorgen dafür, dass der Boden gelockert wird und somit Nährstoffe für andere Lebewesen bereitstellt. Beim Wattwandern kann man diese faszinierende Welt entdecken und hautnah erleben.

Aber nicht nur das Wattwandern macht das Wattenmeer zu einem sehenswerten Ort. Die gesunde Spaziergänge an der Küste tragen auch zur Stärkung des Immunsystems bei. Durch die salzhaltige Seeluft werden die Atemwege gereinigt und das Immunsystem gestärkt. Eine Brise an der Nordsee zu genießen, ist also nicht nur angenehm, sondern auch gut für die Gesundheit. Zahlreiche Besucher schwören auf die positiven Auswirkungen, die die jodreiche Seeluft auf ihren Körper und ihr Wohlbefinden hat.

Das Wattenmeer der Nordsee ist eine beeindruckende Landschaft, die im Wirkungsbereich der Gezeiten liegt. Auf einer Fläche von etwa 11.500 km² erstreckt es sich über rund 500 km Länge und ist an manchen Stellen bis zu 40 km breit. Von Skallingen in Dänemark im Nordosten bis hin zu Den Helder in den Niederlanden im Südwesten erstreckt sich diese faszinierende Region.

Die Geschichte von Büsum ist eng mit den Sturmfluten verbunden, die die Insel im Laufe der Jahrhunderte immer wieder heimgesucht haben. Große Teile der Insel und nahegelegenen Sanden wurden vermutlich bei diversen Sturmfluten im 14. und 15. Jahrhundert zerstört, von denen jedoch keine weiteren Aufzeichnungen existieren. Middlestorp, einer der Orte auf der Insel, wurde 1482 von den Hamburgern zerstört und verschwand später komplett im Meer. Auch der Ort Werven versank bei der Weihnachtsflut 1717.

Die Errichtung des Wardams im Jahr 1585 verband Büsum mit dem Festland und schützte die Insel vor weiteren Sturmfluten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Insel immer wieder von Sturmfluten heimgesucht. Besonders verheerend waren die Allerheiligenflut von 1532, bei der sogar das Meerwasser die Kirche erreichte, und die Burchardiflut von 1634, bei der der Deich Schäden erlitt und 168 Menschen in Büsum ihr Leben verloren

Die Entwicklung von Büsum zum Seebad begann Ende des 19. Jahrhunderts, als die Verkehrsanbindung an das Festland verbessert wurde. Der Tourismus wurde maßgeblich durch den Bau von Ferienhäusern und die Eröffnung von Gaststätten vorangetrieben. Bereits 1837 bezeichnete sich die Gemeinde als Nordseebad und ab 1896 führte sie eine Kurtaxe ein. In den folgenden Jahrzehnten stieg die Zahl der Gäste kontinuierlich an.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile von Büsum zerstört, aber der Tourismus erholte sich in den Nachkriegsjahren schnell. Die Gemeinde geriet allerdings 1965 in die bundesweite Öffentlichkeit, als sie sich weigerte, eine nach dem NS-Kulturpolitiker Adolf Bartels benannte Straße umzubenennen. Auch am Büsumer Nordsee-Gymnasium kam es zu Kontroversen durch Lehrer, die NS-verherrlichende Inhalte lehrten und den Holocaust relativierten. Trotz dieser Vorfälle blieb Büsum ein gefragtes Reiseziel und konnte seine Tourismusbranche weiter ausbauen.

Die bewegte Geschichte von Büsum hat Spuren hinterlassen, die noch heute sichtbar sind. Historische Gebäude wie die St.-Clemens-Kirche erinnern an vergangene Zeiten und laden Besucher zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Gleichzeitig ist Büsum ein modernes Nordseebad, das seinen Gästen eine Vielzahl von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten bietet.

Das Hochhaus in Büsum, das auch als “Büsum-Finger” bekannt ist, ist ein architektonisches Highlight an der Nordseeküste. Es wurde im Jahr 1972 erbaut und verfügt über 22 Etagen. Mit seiner imposanten Höhe überragt es die umliegenden Häuser und den Leuchtturm Büsum um ein Vielfaches.

Das Gebäude befindet sich westlich des Ortszentrums von Büsum und ist bereits von Cuxhaven oder Eiderstedt aus sichtbar. Es steht hinter dem Seedeich, der den grünen Strand von Büsum bildet. Vor dem Hochhaus liegt die künstliche Insel Perlebucht bzw. Familienlagune, die den Bewohnern und Besuchern eine schöne Erholungs- und Freizeitmöglichkeit bietet.

Die Bauarbeiten an dem 8.022 m² großen Grundstück begannen im Jahr 1970 durch das Hamburger Unternehmen Warnholz. Ursprünglich war geplant, eine Kongresshalle für 300 Besucher mit angeschlossenem Hotel zu errichten. Letztendlich wurde jedoch nur das Hochhaus erbaut, da dies im Vertrag mit dem Bauunternehmen so vorgesehen war. Als Kompensation erhielt die Gemeinde das Café-Geschoss, jedoch konnte aufgrund wirtschaftlicher Gründe kein Pächter oder Betreiber gefunden werden.

Das Hochhaus besteht aus 193 Eigentumswohnungen, die 1972 von den ersten Bewohnern bezogen wurden. Die Wohnungen variieren in Größe von 39 bis 63 m². In den obersten Etagen wurde ein Panoramadeck eingerichtet, das über insgesamt 336 Treppenstufen erreichbar ist.

Das Gebäude dient aufgrund seiner Höhe nicht als Befeuerungseinrichtung für die Schifffahrt und ist daher nur bedingt und nur bei Tageslicht als Seezeichen sichtbar. Dennoch ist es aufgrund seiner imposanten Erscheinung eine weithin sichtbare Landmarke in der Umgebung.

Das Hochhaus in Büsum bietet nicht nur einen atemberaubenden Panoramablick, sondern ermöglicht auch einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Gebäudes. Seine besondere Bauweise und die damit verbundenen Herausforderungen machen es zu einem beeindruckenden architektonischen Highlight. Ein Besuch lohnt sich daher für Architektur- und Geschichtsinteressierte sowie für all diejenigen, die den Panoramablick auf Büsum, das Binnenland und das Meer genießen möchten.

Im Jahr 2022 wurden in der Gemeinde Büsum an der Nordsee rund 1,2 Millionen touristische Übernachtungen getätigt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag in der Region im selben Jahr bei 5,4 Tagen. Mit rund 15.000 Gästebetten und 1.300 Zweitwohnungen zählt der Kurort zu den Größten und Schönsten an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste.

Besonders beeindruckend ist die Vielfalt an Unterkunftsmöglichkeiten in Büsum. Mit rund 15.000 Gästebetten stehen den Besuchern zahlreiche Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen zur Verfügung. Diese bieten sowohl luxuriöse Unterkünfte als auch gemütliche Familienzimmer, sodass für jeden Geschmack und Geldbeutel das Passende dabei ist. Die hohe Anzahl an Zweitwohnungen zeigt zudem, dass Büsum nicht nur als Urlaubsziel, sondern auch als beliebter Wohnort gilt.

Büsum ist ein Ort der Kontraste – mit einer reichen Geschichte und gleichzeitig ein beliebtes touristisches Ziel. Wer einmal dort war, wird sicherlich dem Charme dieses kleinen Nordseebads erliegen und immer wieder zurückkehren wollen.

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