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Burg Hohenurach – Bad Urach, ein Blick in die Vergangenheit

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Die Ruine Hohenurach ist eine ehemalige Gipfelburg, die auf 692 m ü. NN liegt. Etwa 250 Meter oberhalb des Ermstals und der Stadt Bad Urach gelegen, ist sie heute ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher aus nah und fern. Doch wie entstand diese imposante Burg und welche historischen Ereignisse fanden dort statt?

Die Geschichte der Burg Hohenurach reicht zurück in die Zeit zwischen 1030 und 1050. Die Bauherren waren die Grafen von Urach, die aus dem ostfränkischen Raum in der Nähe von Würzburg stammten. Graf Egino IV. von Urach war mit Agnes von Zähringen verheiratet und erbte durch den Tod seines Schwagers, Herzog Berthold V. von Zähringen, dessen Hausbesitz. Dazu gehörte auch die Burg Freiburg im Breisgau. Graf Egino V. nannte sich nun Graf von Urach und Herr der Burg Freiburg im Breisgau.

Im Jahr 1239 wurde die Burg Hohenurach an die Grafen von Württemberg verpfändet. Später verkauften die Grafen von Fürstenberg, die aus der Linie der Grafen von Urach hervorgingen, zunächst die Hälfte der Burg an Württemberg. Elf Jahre später wurden die Grafen von Württemberg vollständige Eigentümer.

Im Jahr 1428 führte Graf Ludwig I. von Württemberg einen grundlegenden Umbau und eine Erweiterung der Burg durch. Die Burg wurde zu einer Residenz seines Landesteils ausgebaut. Doch nach der Wiedervereinigung von Württemberg-Urach mit Württemberg-Stuttgart verlegte sein Sohn, Graf Eberhard V. (später Herzog Eberhard I.), die Residenz des vereinigten Landes wieder nach Stuttgart. Dies hatte zur Folge, dass sein Vetter Heinrich von Württemberg auf Hohenurach isoliert von der Außenwelt leben musste.

Heinrich von Württemberg und seine Familie lebten von 1490 bis zu seinem Tod im Jahr 1519 auf Hohenurach. Es wird berichtet, dass er angeblich geisteskrank war. Während dieser Zeit wurde sein zweitältester Sohn Georg I. von Württemberg-Mömpelgard auf der Burg geboren.

Die Ruine Hohenurach ist also nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch Zeuge zahlreicher historischer Ereignisse. Tauchen Sie bei Ihrem nächsten Ausflug in die Ruine ein und lassen Sie sich von ihrer Geschichte faszinieren.

Die Geschichte der Burg Hohenurach ist geprägt von zahlreichen Herausforderungen und Kämpfen, die sie im Laufe der Jahrhunderte durchlebte. Nachdem Eberhard Heinrichs erstgeborener Sohn wurde, übernahm Ulrich die Herrschaft über das Herzogtum Württemberg.

Im Jahr 1519 jedoch verlor Ulrich durch den Schwäbischen Bund sein Land. Doch bereits 15 Jahre später konnte er es durch einen raschen Sieg zurückgewinnen. Diese Ereignisse verdeutlichten, dass das alte württembergische Verteidigungssystem mit seinen 50 ehrwürdigen Höhenburgen brüchig geworden war. Alle Burgen waren überrannt worden, sogar die bisher unbezwungene Burg Hohenurach hatte auf blamable Art versagt und kapituliert. Als Konsequenz wurden von 1535 bis 1555 sieben Landesfestungen errichtet, zu denen auch die Burg Hohenurach gehörte.

Herzog Ulrich investierte zwischen 1535 und 1550 etwa 22.000 Gulden in den Ausbau der Burg zur Festung. Der Bewährungstest ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Während des Schmalkaldischen Krieges im Jahr 1547 marschierten die kaiserlichen Heere unter dem Herzog von Alba auf und zwangen die Burg zur Übergabe. Die Besatzung versuchte alles, um zu verhandeln, und schickte Boten nach Stuttgart, um dort beim kaiserlichen Gesandten Gehör zu finden. Doch dieser ermahnte zur Gehorsamkeit gegenüber dem Kaiser.

Nach der Übergabe wurde die Burg von den Feinden der Anlage übel mitgespielt. Herzog Christoph investierte von 1550 bis 1556 insgesamt 19.087 Gulden in die Wiederherstellung.

Auch während des Dreißigjährigen Krieges musste die Burg Hohenurach eine achtmonatige Belagerung durch kaiserliche Truppen überstehen. Sie trotzte den Angriffen und blieb standhaft.

Die Geschichte der Burg Hohenurach ist ein Zeugnis für die wechselvolle Geschichte des Herzogtums Württemberg. Im Laufe der Jahrhunderte mussten immer wieder Investitionen getätigt werden, um die Festungsanlage instand zu halten. Heute erinnert die Burg Hohenurach an vergangene Zeiten und zieht Besucher in ihren Bann.

Am 15. April 1635 schloss sich der benachbarte Hohenneuffen der Ulmer Expedition an, deren Ziel es war, 60 Zentner Mehl durch den kaiserlichen Blockadering zu schleusen. Angeführt wurde sie vom Ulmer Hauptmann Martin Sperbitz. Mit seinen 50 Dragonern erschien er verstärkt durch 30 Neuffener Musketiere vor Hohenurach. Durch ein verabredetes Zeichen fiel Holtzmüller mit den Seinen gleichzeitig aus. Es begann ein hitziges Gefecht zwischen Holtzmüllers und Sperbitz’ Truppen einerseits und den am Bergfuß verschanzten Kaiserlichen. 35 kaiserliche Soldaten wurden dabei getötet und die Restlichen aus den Schanzen vertrieben. Holtzmüller und Sperbitz verzeichneten selbst keine eigenen Verluste, jedoch verlor Holtzmüller durch einen Schuss ins Gesicht sein Augenlicht.

Erst als sich der Prager Frieden im Mai 1635 abzeichnete, begannen die Kräfte der Verteidiger allmählich zu schwinden. Der verletzte Holtzmüller übergab das Kommando seinem Bruder, dem Fähnrich Johann Holtzmüller. Am 10. Juli schlug sich Gottfried mit 30 Mann erfolgreich nach Neuffen durch, wo ihn der württembergische Hauptmann Johann Philipp Schnurm jedoch abwies. Nach einer ungemütlichen Nacht auf der Grabenbrücke, zog Holtzmüller nach Ulm.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges ergriffen zahlreiche protestantische Reichsstädte die Entscheidung zur Kapitulation. Neben Nürnberg am 17. Juli schlossen sich auch andere Städte wie Ulm und Memmingen diesem Schritt an. Im Juli 1635 begann zudem die Bergfeste Hohenasperg, die zweitstärkste Befestigungsanlage Württembergs, mit Verhandlungen über ihre Übergabe an den Feind. In Straßburg konnte Herzog Eberhard keine Unterstützung leisten, weshalb sich am 24. Juli 1635 die hungernde Besatzung von Hohenurach unter großem Elan und zäher Ausdauer ergab. Während sich Hohenurach ehrenvoll ergab und sogar kaiserliches Geleit bis nach Ulm erhielt, waren Schnurm (auf Hohenneuffen) und Konrad Widerholt (auf Hohentwiel) weiterhin entschlossen, Widerstand zu leisten. In der Burg Urach wurde eine kaiserliche Besatzung untergebracht, die sich durch ihr gutes Betragen den Dank der Uracher Bürger verdiente.

Graf Otto Reichstruchsess von Friedberg-Scheer und die Konflikte mit der Bevölkerung:
Die friedliche Koexistenz zwischen Besatzern und der angestammten Bevölkerung in Hohenurach hielt nicht lange an, als Graf Otto Reichstruchsess von Friedberg-Scheer das Oberkommando der Festung übernahm. Zusätzlich wurde Graf Otto zum Obervogt der Pfandschaft Achalm ernannt, einem Herrschaftsverbund, der erst kürzlich vom württembergischen Mutterland getrennt und an Vorderösterreich-Tirol angegliedert worden war. Die Gebietsübertragungen führten zu ständigen Streitigkeiten zwischen den württembergischen und tiroler Beamten in Urach und Pfullingen bezüglich Forstrechten und Abgaben. Es kam zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, bei denen Amtleute entführt und misshandelt wurden. Es gab sogar Todesopfer bei Überfällen durch reisige Forstleute.

Die Bemühungen der Uracher Bürger und das Ende des Terrors:                                                                                                    Die Bürger von Urach setzten alles daran, den kaiserlichen Leutnant Weißweil länger in der Festung zu behalten. Sie verfassten ein Gesuch an Oberkommissar Beuerlin in Heilbronn, das jedoch abgelehnt wurde. Das Regime von Graf Otto war grausam. Streifende Reiterhorden verwickelten die gesamte Bauernschaft in einen Kleinkrieg, während Graf Otto selbst mit eigenen Freikorps einen Gegenpol zu Konrad Widerholt bildete, der insbesondere den Hauptort der Pfandschaft, Pfullingen, mit ständigen Überfällen tyrannisierte. Im Jahr 1646 beorderte Friedberg-Scheer 30 Fröner aus den Uracher Amtsflecken, um die Gewerke auszubessern und Palisaden zu errichten, bevor der Terror endete. Friedberg-Scheer wurde abgesetzt und übergab die Festung an den bayerischen Hauptmann Johann Schabinger. Nach dem Friedensschluss im September 1649 zogen die Bayern ab, und Burg Hohenurach sowie die Pfandschaft Achalm wurden dem Herzogtum Württemberg zurückgegeben.

Das Schicksal von Hohenurach nach dem Wiederaufbau:                                                                                                            Die Bürger von Urach stellten nun den Antrag, die Festung zu sprengen und niederzubrennen, da sie sie als ständigen Unruheherd ansahen. Doch statt einem Abriss wurde Hohenurach von 1663 bis 1669 unter Herzog Eberhard grundlegend instand gesetzt und erhielt sogar noch Erweiterungen durch Außenwerke.

Der Fall von Hohenurach und die Ära Graf Otto Reichstruchsess von Friedberg-Scheer waren geprägt von Konflikten zwischen der Bevölkerung und den Besatzern. Trotz der Kapitulation und der Rückkehr der Festung an das Herzogtum Württemberg blieben die Erinnerungen an diese Zeit in der Geschichte von Urach lebendig. Die Instandsetzung und Erweiterung von Hohenurach unter Herzog Eberhard verdeutlichen jedoch auch den Wunsch nach Sicherheit und Stabilität in der Region.

Die Festungsruine Grafeneck – Ein Gefängnis und seine bewegte Geschichte:
Die Festungsruine Grafeneck, einst ein bedeutendes Bollwerk in der Region, hat im Laufe der Jahrhunderte viele Wandlungen durchlebt. Im Jahr 1694 wurde ein Teil der Burg durch einen verheerenden Blitzschlag in den Pulverturm des großen Zwingers zerstört. Dieser Vorfall hatte zur Folge, dass die Burg ihren militärischen Wert verlor und fortan nur noch als Gefängnis genutzt wurde.

Im Jahr 1761 wurde schließlich beschlossen, die Festung aufzugeben. Ein Teil der Burg wurde daraufhin abgerissen, um Platz für den Bau des Schlosses Grafeneck zu machen. Für diesen Zweck wurden aus den umliegenden Dörfern Fronarbeiter herangezogen, was dazu führte, dass die Feldarbeit vernachlässigt wurde. Die Abbrucharbeiten begannen im Sommer 1765 und verliefen zügig. Das Baumaterial, darunter Dachziegel, wurde eiligst mit Pferde- und Ochsenfuhrwerken nach Grafeneck gebracht. Der Kommerzienrat Friedrich Rheinwald, Besitzer des Uracher Eisenhammers, erwarb das gesamte “Eisen-Werk” der Burg, einschließlich Türen, Tore, Gitter, Öfen, Kessel und Kanonen.

Interessanterweise hatte Rheinwald eine spezielle Methode, um die scharfe Munition zu entschärfen. Er legte sie in fließendes Wasser ein, in dem Glauben, dass das Pulver dadurch ausgeschwemmt oder zumindest durch die Nässe unschädlich gemacht werden würde. Doch nach einigen Jahren, als er die Munition schmelzen wollte, ereignete sich eine unangenehme Überraschung. Die Bomben und Granaten explodierten und verursachten große Schäden. Zwei Hammerschmiede wurden bei dem Unglück schwer verletzt.

Nach Abschluss der offiziellen Abbrucharbeiten nahmen sich die Uracher Bürger jahrzehntelang unrechtmäßig noch brauchbare Steine aus den Festungsmauern und durchsuchten den Abbruchschutt nach behauenen Steinen. Die letzten offiziellen Abbrucharbeiten fanden 1815 statt, als einige Partien für den Bau des Fohlenstalls, der zum benachbarten Rutschenhof gehörte, abgerissen und als Baumaterial abtransportiert wurden.

Zwischen 1860 und 1870 wurde die von Gestrüpp überwucherte und nahezu unzugängliche Festungsruine auf Initiative von Philipp Freiherr von Hügel, dem Leiter des Uracher Forstamts, so hergerichtet, dass sie gefahrlos von Touristen besucht werden konnte. Diese historische Ruine erzählt heute von einer bewegten Vergangenheit, in der sie sowohl als Festung als auch als Gefängnis gedient hat. Touristen haben die Möglichkeit, in die Geschichte einzutauchen und die Überreste dieser einst stolzen Befestigungsanlage zu erkunden.

Die Burg Hohenneuffen, gelegen im süddeutschen Raum, zählt zu den größten und bedeutendsten Festungsanlagen in diesem Gebiet. Mit ihrer markanten Form eines spitzen Dreiecks und den Kantenlängen von etwa 280 Metern, 230 Metern und 110 Metern beeindruckt die Anlage auf den ersten Blick.

Die Burg gliedert sich in drei Abschnitte, die sich terrassenförmig übereinander reihen. Auf der unteren Burg befindet sich die Vorbefestigung, eine dreieckige Brustwehr, die in den Felsen gehauen wurde. Hier stand auch die Kapelle. Bedauerlicherweise ist dieser Bereich heute von der Vegetation überwuchert und nicht mehr zugänglich.

Die obere Burg besteht aus einem viereckigen Bollwerk mit starken Mauern und einem Geschützturm, dem sogenannten Upfinger Turm. Dieser Turm sicherte den südlichen Haupteingang der Burg. Der Zugang zur Burg erfolgte über ein lang gezogenes Außenwerk mit drei Toren. Nach Überquerung von Burggräben und Zugbrücke gelangte man schließlich zum Bollwerk und von dort zur höchsten Terrasse der inneren Burg, dem eigentlichen Schloss.

Der Schlosshof, der ein unregelmäßiges Viereck beschreibt, wird von zwei Hauptgebäuden umrahmt und verfügt über zwei Brunnen. An der westlichen Flanke befindet sich der Pulverturm, während im Westen ein weiterer Pulverturm sowie die dazugehörige Umfassungsmauer heute leider verschwunden sind. An der nördlichen Ecke der Anlage thront der Dettinger Turm, der wie der Upfinger Turm als Kerker genutzt wurde.

In den letzten Jahren befand sich die Burg in einem äußerst schlechten Zustand, sodass sie ab Sommer 2011 samt Zugangsweg für einige Zeit gesperrt werden musste. Die Sicherheit der Besucher konnte nicht mehr gewährleistet werden, da Teile der Burg einzustürzen drohten. Als Grund wurden der harte Winter und die daraus resultierende Frostsprengung der Mauern angegeben. Umfangreiche Sanierungsarbeiten wurden im Jahr 2012 durchgeführt, wodurch die Burgruine wieder zugänglich gemacht werden konnte.

Seit 2015 führt das Land Baden-Württemberg in vier Bauabschnitten erneut Sicherungsmaßnahmen und archäologische Untersuchungen durch. Diese Maßnahmen sollen bis 2024 andauern, um die Burg auch für kommende Generationen zu erhalten und ihre historische Bedeutung zu bewahren.

Die Burg Hohenneuffen ist nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Geschichte. Durch die Instandhaltungsarbeiten und archäologischen Untersuchungen wird gewährleistet, dass die Burg auch in Zukunft zahlreiche Besucher anlockt und ihre faszinierende Geschichte weiter erzählen kann.

 

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